Mitgliedschaft
Willkommen GastWerden Sie Mitglied:
Eine Mitgliedschaft gibt alles frei was wir anbieten. Account erstellen
Anmelden:
Top 100
Vereinbarung
|
Neurologie
INHALTSVERZEICHNIS
neurologie/nervensystem.pathologie.gehirn.schaedelhirntrauma
Traumen des Gehirns
Gehirnerschütterung, Schädelhirntrauma I. Grades,
Commotio cerebri
|
Definition |
vorübergehende Störung der Gehirnfunktion ohne nachweisbare morphologische Veränderungen. |
Ursachen |
Äußere Gewalteinwirkung auf den Schädel |
Klinik |
Akut einsetzende Bewußtlosigkeit unter 15 Minuten, häufig auch vegetative Begleiterscheinungen wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel. |
Befunde |
Röntgen u.a. ohne Befund |
Verlauf und Therapie |
kurzfristige Bettruhe, symptomatische Therapie |
Komplikationen |
keine |
Contusio cerebri |
Definition |
Entspricht einem (geschlossenen) Schädelhirntrauma (SHT) II. und III. Grades. Immer mit morphologischen Veränderungen: (Rindenprellungsherde, v.a. Gegenseite der Gewalteinwirkung: Contre-Coup).
|
Ursachen |
Äußere Gewalteinwirkung auf den Schädel
|
Klinik |
II: Grad: Bewußtlosigkeit bis 1 Stunde, Bewußtseinsstrübung bis 24 Std., neurologische (Herd)-Symptome, vegetative Symptome, Kopfschmerzen
III. Grades: wie II. Grades, jedoch ohne Zeitbegrenzung
|
Befunde |
Rö: Läsion möglich, aber Dura erhalten, sonst offenes SHT
CCT, MRT: leichtes Hirnödem, Kontusionsherde, z.T. blutig, je nach Größe der Herde und Bildqualität nachweisbar.
|
Differential- Diagnose |
offenes SHT, Intracranielles Hämatom,
bei fehlender Vorgeschichte andere Ursachen einer Bewußtseinstrübung
|
Verlauf und Therapie |
Überwachung. Je nach vorhandenen Ausfällen spezifische Therapie, Stabilisation von Herz-Kreislauffunktion
|
Komplikationen/ Therapie |
Hirndruck durch Hirnschwellung: Oberkörperhochlagerung, Hyperventilation
Intracranielle Druckerhöhung durch Gehirnblutung,
epidurales oder subdurales Hämatom:
Operation
persistierende neurologische Defekte durch Gewebsschäden: (Früh)rehabilitation
epileptische Anfälle: medikamentös
|
zum Seitenanfang
|
offenes Schädelhirntrauma |
Definition |
Gewalteinwirkung auf den Schädel mit resultierendem Duradefekt und offener Verbindung nach außen. Bei basaler Fraktur auch ohne Hautverletzung möglich (pneumatisierte Nebenhöhlen)
|
Ursachen |
Äußere Gewalteinwirkung auf den Schädel
|
Klinik |
sehr unterschiedlich: von quasi asymptomatischem Liquoraustritt bis zu schwersten neurologischen Defekten. Selten Spätmanifestation in Form von Komplikationen.
|
Befunde |
ebenfall weites Spektrum: große Verletzungen mit freiliegenden (verletzten) Gehirnteilen bis hin zu einfachem Liquoraustritt. Rö: meist Frakturlinien erkennbar.
CCT, MRT: gelegentlich Lufteinschlüsse. Szintigraphie: Nachweis des Austritts radioaktiv markierter, in den Liquor eingebrachter Substanzen durch die Defektstelle.
|
Differential- Diagnose |
Bei typischem Befund keine. Gelegentlich Defekt schwierig nachzuweisen
|
Verlauf und Therapie |
Bei leichter klinischer Symptomatik lediglich operative Versorgung des Defektes. Bei schweren Verläufen intensivmedizinsche Versorgung wie bei schwerer Contusio, chirurgisch-traumatologische Versorgung großer Wunden und Knochendefekte.
|
Komplikationen/ Therapie |
primäre und sekundäre Infektion, Meningitis, Meningoenzephalitis, Abszeß: medikamentös, gel.: operativ übrige Komplikationen wie bei schwerer Contusio cerebri.
|
zum Seitenanfang
|
epidurales Hämatom |
Definition |
Ansammlung von Blut im Epiduralraum
|
Ursachen |
Äußere Gewalteinwirkung auf den Schädel, (häufig parietale Kalottenfraktur mit) Zerreißung der A. meningea media.
|
Klinik |
nach SHT zunächst evt. asymptomatisch, später (nach Minuten bis Std.) erneut rasch fortschreitende Bewußtseinsstörung, Halbseitenschwäche, Erweiterung der gegenseitigen Pupille
|
Befunde |
Rö: häufig typische Frakturlinie im Scheitelbereich (kann aber fehlen)
CCT: meist bikonvexe Raumforderung seitlich
|
Differential- Diagnose |
akutes subdurales Hämatom: meist längeres Intervall, langsamere Verschlechterung
auch bei Contusio cerebri sind Halbseitensymptome möglich, im
CCT, MRT hier keine Blutansammlung
|
Verlauf und Therapie |
bei ausreichendem Verdacht, ggf. ohne CCT: schnellstmögliche Operation
|
Komplikationen/ Therapie |
innerhalb von Minuten bis Std: fortschreitender Ausfall der Gehirnfunktionen mit Hirntod
bei verzögerter Versorgung: Defekteilung mit unterschiedlichen Ausfällen der Gehirnfunktion
|
zum Seitenanfang
|
subdurales Hämatom |
Definition |
Blutansammlung zwischen Dura und Arachnoidea
|
Ursachen |
Äußere Gewalteinwirkung auf den Schädel, Zerreißung venöser (oder arterieller Gefäße an der Gehirnrinde)
akutes subdurales Hämatom: schwerer Verlauf
chronisches subdurales Hämatom: bei rezidivierenden Traumen (z.B. Stürze beim Alkoholiker) oft wiederholte Einblutungen in sich bildende Kapsel mit langsam zunehmender Raumforderung
|
Klinik |
akut: meist wie bei schwerer Contusio cerebri, dann, meist ohne freies Intervall, Halbseitensymptome und Pupillenstörungen
chronisch: langsam zunehmende Halbseitensymptome, oft an Tumor erinnernd, gel. werden vorausgegangene Traumen nicht erinnert (Minimaltrauma: Stoßen am Türrahmen, Alkoholiker)
|
Befunde |
CCT, MRT: meist konkav-konvexe Zone unterhalb der Kalotte, gel. inhomogen (chronisch)
|
Differential- Diagnose |
akut: Contusio cerebri oder epidurales Hämatom, Klärung im CCT, MRT
chronisch: Gehirntumor, evt. Schlaganfall
|
Verlauf und Therapie |
je nach Größe des Hämatoms und klinischer Symptomatik: Frühoperation, elektive Operation oder konservative Therapie
|
Komplikationen/ Therapie |
bei verzögerter Operation: Versagen der Gehirnfunktion (vollständig oder teilweise)
|
zum Seitenanfang
|
andere Seiten
|