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FAQ-Sammlung

 

Meningitis

  1. Symptome bei Kindern , Antwort
  2. Inkubationszeit , Antwort
  3. Impfschutz für Kinder , Antwort
  4. Epidemie/Prophylaxe , Antwort
  5. schwaches Immunsystem , Antwort
  6. typische Symptome/Ansteckung , Antwort
  7. Impfung für Erwachsene , Antwort
  8. Impfschutz für Kinder (2) , Antwort
  9. Welche Antibiotika?, Antwort
  10. Urlaub in Bayern , Antwort
  11. Gefahr für Personen ohne Milz? , Antwort
  12. Leserfragen vom Magazin Öko-test Frankfurt , Antwort
  13. Kopfschmerzen bei einer Sechsjährigen, Antwort
  14. (zurück zu Meningitis)

 

Symptome bei Kindern

wir haben eine 1 jährige Tochter. Wir haben Angst davor, daß sie sich mit Meningitis ansteckt (angesteckt hat). Auf welche Warnzeichen haben wir (noch) zu achten ?

Antwort

Auch bei Kindern ist die typische Steifigkeit des Nackens selten zu übersehen. Spontan kommt es oft zu einer sehr kräftigen Biegung des Kopfes und Halses, oft des gesamten Körpers bogenartig nach hinten. Hohes Fieber fehlt ebenfalls selten. Selbst wenn diese typischen Symptome fehlen, ist kaum zu übersehen, dass das Kind schwer krank ist, so dass der Rat eines Kinderarztes - auch wenn es sich nicht um eine Meningitis handelt - sinnvoll ist.

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Inkubationszeit

zur bakteriellen Meningitis würde mich noch die Inkubationszeit interessieren.

Antwort

Meningokokken, Pneumokokken: 2-4 Tage
Haemophilius influenzae Typ B (HIB, v.a. bei Kindern): wenige Tage

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Impfschutz für Kinder

Ich habe die Frage, wie ich meinen Sohn schützen kann. Mit Impfungen?

Antwort

Gefährliche Hirnhautentzündungen werden bei Kindern in erster Linie durch Haemophilius influenzae Typ B (HIB), seltener durch Meningokokken oder Pneumokokken verursacht.

Eine Impfung gegen den häufigsten Typ (Haemophilius influenzae Typ B, HIB), ist möglich und wird bei Kleinkindern durchgeführt (vgl. auch Frage 8.

Es gibt verschiedene Untergruppen der Gattung Meningokokken. Gegen die bei uns häufigste Form, Typ B, gibt es keine Impfung. Gegen andere Typen sind in Einzelfällen bei lokalen Erkrankungshäufungen (nur nach mikrobiologisch gesicherter Diagnose) Impfungen durchgeführt worden, z.B. in amerikanischen Soldatenunterkünften.

Bei Erwachsenen häufigste Erreger einer bakteriellen Meningitis sind die Pneumokokken, die im übrigen in erster Linie Lungenentzündungen verursachen. Wie auch bei den anderen Erregern sind vor allem sog. Risikogruppen, d.h. abwehrgeschwächte Personen (ältere Leute, Herzkranke, Personen nach Milzentfernung, Alkoholiker) gefährdet. Es gibt eine Vielzahl von Untergruppen der Gattung Pneumokokken. Gegen die meisten von ihnen schützt eine Impfung für 5-8 Jahre, die z.Zt. jedoch nur den genannten Risikogruppen empfohlen wird.

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Epidemie/Prophylaxe

a) Wie erklären sich die vielen Meningitis-Fälle, die letzthin aufgetreten sind?
b) Gibt es Zusammenhänge zwischen den Fällen?
c) Gibt es Anzeichen für eine Epidemie?
d) Welche Maßnahmen müssten die Behörden Ihrer Meinung nach ergreifen?

Antwort

a) Bislang ist aufgrund der medizinischen Statistik noch nicht von einer außergewöhnlichen Häufung auszugehen.

b) Zusammenhänge sind selbstverständlich da vorhanden, wo sich erkrankte Personen aneinander anstecken.

c) (siehe auch a) Bislang nicht.

d) Die üblichen Maßnahmen bestehen in der Erfassung von erkrankten Personen sowie von Personen, mit denen sie innerhalb der Inkubationszeit (s. Frage 2) Kontakt gehabt haben, einer Isolation für die Dauer der Inkubationszeit sowie in der Gabe von Antibiotika bei den Kontaktpersonen.

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schwaches Immunsystem

Mein Immunsystem ist leider nicht das beste, und umso mehr kommt es darauf an, bereits im Vorfeld eine Infektion zu vermeiden. Gibt es irgendwelche Verhaltensweisen, die nun zu Gebote stehen? Soll ich mit alle fuenf Minuten die Haende waschen oder sowas? Oder mit nem Mundschutz rumlaufen?

Antwort

1. Ein echter Defekt im Immunsystem ist auch ohne Meningitis-Gefahr ein Problem und bedarf einer gründlichen medizinischen Abklärung.

2. Ein sog. schwaches Immunsystem ohne echten Defekt ist immer ein kleineres Problem: Hier ein paar Tips:
a) eine ausgewogene, vitaminreiche Ernährung (frisches Obst und Gemüse, Vollkornprodukte),
b) Bewegung, vorzugsweise in frischer Luft
c) Vermeidung von schwächenden Faktoren: Alkohol, Nikotin, Schlafmangel u.ä.

3. selbstverständlich kann man mit häufigem Händewaschen und dem Tragen von Mundschutz die Gefahr, an einer Infektionskrankheit zu erkranken reduzieren. Im allgemeinen ist der Nutzen dieser Maßnahmen jedoch zu gering, als dass die durch beständiges Tragen eines Mundschutzes nicht unwesentliche Beeinträchtigung der Lebensqualität (Nahrungsaufnahme, Atmung u.ä.) zu rechtfertigen wäre. Es ist außerdem sehr wahrscheinlich, dass unser Immunsystem durch die vielen im täglichen Leben erworbenen banalen Infekte eher gestärkt wird, so daß es im Normalfall durchaus auch mit Meningokokken, Pneumokokken und erst recht mit Haemophilus influenzae fertig werden sollte.

4. Ein erhöhtes Risiko besteht nur für diejenigen Personen, die mit den an Meningitis Erkrankten in den letzten zwei bis vier Tagen vor Erkrankungsausbruch zusammen waren (vgl. Antwort 4d)).

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typische Symptome/Ansteckung

1.Sind bei Meningitisfaellen immer erste Symptome ersichtlich?
2.Bei den ersten Symptomen sind da die Kopfschmerzen sehr, sehr schmerzhaft? Und ist dabei auch immer ein erhoehtes Fieber anwesend?
3. Wird Meningitis nur ueber Personen uebertragen? Oder koennen die Meningitiserreger auch frei in der Luft herumschwirren und Personen infizieren?

Antwort

1. und 2.: 'Immer' im Sinne von '100 %' gibt es in der Medizin nicht. Zu unterscheiden sind gefährliche bakterielle Meningitiden von anderen, weniger gefährlichen Meningitisformen. Bei den bakteriellen Meningitiden fehlen die typischen Symptome fast nie, außer bei sehr schwer allgemeingeschwächten Patienten (z.B. schwere Vorerkrankungen wie Krebs, AIDS, hohes Alter, sehr schlechte Ernährungslage).

3. Die in unseren Regionen in Frage kommenden bakteriellen Meningitiden werden fast ausnahmslos von Mensch zu Mensch übertragen. Die meisten der Erreger leben jedoch auch bei gesunden Personen z.B. im Mundspeichel. Wenn bei einem sogenannten Keimträger das Immunsystem durch andere Einflüsse geschwächt wird kann er erkranken, ohne sich 'von außen' anzustecken.
Außerdem verursachen die genannten Erreger nicht nur Meningitiden, sondern z.B. auch Lungenentzündungen. Auch diese kann sich zu einer Meningitis 'ausbreiten', so daß auch hier die Meningitis qausi 'ohne Einfluß von außen' entstehen kann.
Seltene Meningitserreger, wie Tuberkulose-Erreger oder z.B. Legionellen können auch außerhalb des menschlichen Körpers existieren. Derartige Erreger sind aber zumindest nach den mir zugänglichen Informationen bei den derzeit in den Medien diskutierten Erkrankungsfällen nicht beteiligt.

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Impfung für Erwachsene

Kann man sich gegen Meningits impfen lassen?

Antwort

Meningokokken / Pneumokokken: praktisch nicht,
Haemophilus influenzae: für Kleinkinder empfehlenswert, vgl. auch Antwort 3.
Sinnvoll für Erwachsene ist lediglich die Impfung gegen FSME (Frühsommermeningoenzephalitis) bei einer Reise in die sog. Endemiegebiete (süddeutsche Waldgebiete, Österreich).

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Impfschutz für Kinder (2)

(r.v., 6 Mar 1998 22:19:39): Unsere Frage: Beim Kinderarzt wurden unsere Kinder gegen HirnhautEntzündung (HIB) geimpft. Sind die Kinder nun gegen die zur Zeit vorkommende Form der HirnhautEntzündung geschützt? Wenn nein, gibt es eine Schutzimpfung, und ist sie empfehlenswert?

Antwort

Nach den mir zugänglichen Informationen handelt es sich bei den z.Zt. auftretenden Erregern um Meningokokken. Hiergegen hilft die HIB-Impfung nicht. Gegen den am häufigsten auftretenden Meningokokkenstamm (Typ B) gibt es keinen Impfstoff.

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Welche Antibiotika?

(1) Leider konnte ich nirgends Antworten bzgl. der Prophylaxe und Behandlung finden in Bezug darauf, warum sie in dieser Weise durchgeführt wird. Was ich wissen will ist, warum man mit Penicillin G behandelt ( bei den aufgetretenen Fällen handelt es sich doch um Neisseria meningitidis, oder ? Und Pen G ist doch eigentlich für gram negative Bakterien eher nicht so gut. Oder ? ) und (2) warum man die Prophylaxe mit Rifampicin macht ( das habe ich zumindestens nachgelesen !) ??

Antwort

1. Im Prinzip richtig, aber bislang sind bei den genannten Meningokokken (gram-) keine Resistenzen gegen Penicillin G (im Gegensatz z.B. zu Sulfonamiden) bekannt und es ist gut verträglich. Eine derartige Behandlung wird jedoch im allgemeinen nur bei gesichertem Erregernachweis durchgeführt; fehlt der Erregernachweis, muß breiter behandelt werden, z.B. neueres Cephalosporin mit Aminoglykosid o.ä., je nach vermuteter Infektionsquelle.

2. Ist korrekt. Rifa ist verträglicher als das ebenfalls anwendbare Chloramphenicol. Wie gesagt bestehen Resistenzen gegen die früher verwandten Sulfonamide. Und Rifa kann einigermaßen gut die intakte (es handelt sich ja um eine Prophylaxe!) Blut-Liquorschranke passieren, Penicillin schafft das nur bei stark entzündeten Meningen.

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Urlaub in Bayern

Wir haben einen 7 Monate alten Sohn. Wir wollen für 14 Tage nach Oberbayern in Urlaub fahren. Besteht Gefahr für unseren Sohn, wenn ja, was können wir dagegen tun oder raten Sie uns ganz von dem Urlaub ab?

Antwort

Nach allen Angaben, die mir aus den Medien zugänglich sind, handelt es sich entgegen dem allgemeinen Eindruck nicht um eine größere Epidemie. Die Zahl der Fälle, der Verlauf, die Jahreszeit und die Erreger entsprechen durchaus dem langjährigen Durchschnitt. Demnach dürfte man nie nach Bayern in Urlaub fahren! Außerdem sind die Meningitis-Erreger bei bis zu 5% der Gesunden (sog. Keimträger, vgl. Graphik zur Epidemie-Prophylaxe) im Speichel nachweisbar, und zwar nicht nur in Bayern.
D.h. man dürfte sich eigentlich überhaupt nicht mehr in der Öffentlichkeit aufhalten... Ich persönlich würde das für übertrieben halten.

Konkret bedeutet das:

  1. In Bayern ist nach den mir vorliegenden Information eine ausreichende Prophylaxe gegen die Ausbreitung der Erreger betrieben worden.
  2. Aus dem Ort des ersten Erkrankten sind dementsprechend jetzt keine weiteren Fälle mehr gemeldet worden.
  3. Da die Inkubationszeit auch für zweit- und drittinfizierte damit abgelaufen sein sollte, scheint die Ansteckungsgefahr derzeit das sonst übliche Mass nicht mehr zu überschreiten.

Das bedeutet: Wenn Sie letztes oder nächstes Jahr nach Bayern - oder woanders(!) in Deutschland - hinfahren würden, dürften sie das jetzt auch tun. Generell sind Infektionskrankheiten für ein 7 Moante altes Kind nicht zu empfehlen, d.h. eine gewisse Zurückhaltung gegenüber offensichtlich an einer Erkältung erkrankten Personen ist ganz allgemein empfehlenswert - und schützt eben auch vor einer Meningitis-Infektion.

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Gefahr für Personen ohne Milz?

Mir wurde vor ca. 10 Jahren die Milz entfernt. Grund: Starke Vergrösserung (Kugelzellanemie). Ich fühle mich sehr gesund und treibe sehr viel Sport. Da vermehrt über HirhautEntzündung diskutiert wird habe ich mir die Frage gestellt, Bin ich stärker gefährdet als andere, und wenn ja wie kann ich mich schützen?

Antwort

Das ist allerdings richtig. Als Splenektomierter (Mensch ohne Milz) trägt man das Risiko, an bakteriellen Infektionen schneller und schwerer zu erkranken als Menschen mit erhaltener funktionstüchtiger Milz. Dabei überwiegen allerdings Infektionen mit Pneumokokken, nicht nur Meningitiden übrigens. Gegen Pneumokokken-Infektionen ist eine Impfung möglich, die für ca. 5 Jahre einen relativ umfassenden Schutz bietet. Sie ist angezeigt bei speziellen Risikogruppen, zu denen splenektomierte Menschen zu zählen sind (Evt. wurde eine entsprechende Impfung sogar schon einmal bei Ihnen durchgeführt?) Allerdings handelt es sich nach den mir - aus den Medien - vorliegenden Informationen bei den geschilderten Meningitis-Fällen ausschließlich um Meningokokken. Gegen die häufigste Art, Typ B, ist bislang keine Impfung verfügbar.
Im übrigen gelten die gleichen Regeln wie für alle mittelbar Betroffenen: Eine unnötige Antibiotika-"Prophylaxe" bewirkt nichts, notwendig ist sie nur, wenn nachweislich Kontakt zu einer nachweislich an Meningitis erkrankten Person innerhalb der Inkubationzeit (nur wenige Tage) bestanden hat.

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Leserfragen vom Magazin Öko-test Frankfurt

BETREFF: Leseranfrage zur Meningokokken-Meningitis in unserer Redaktion:
weitere Fragen:

  1. In den von den jüngsten Meningitis-Fällen betroffenen Gemeinden in Niederbayern wurden Antibiotika wie Rifampicin an Kontaktpersonen der Erkrankten ausgegeben.
    1. Wie effektiv ist der Schutz, der dadurch erzielt wird ?
    2. Ist zu erwarten, daß die Erreger durch flächendeckende Applikation bestimmter Antibiotika Resistenzen ausbilden ?
    3. Wie stehen die Aussichten, daß ein Impfstoff auch gegen die in Deutschland am häufigsten auftretende Serogruppe B entwickelt entwickelt wird ?
    4. Wie kann man sich vor diesem Erreger schützen, außer im Verdachtsfall durch Antibiotika ?
  2. Bei rascher Diagnose und Behandlung ist in vielen Fällen eine folgenlose Heilung möglich."
    1. Womit können Sie diese Aussage belegen ?
    2. Bis zu welchem Stadium (Symptome?) sind die Erfolgsaussichten einer Heilung noch als gut zu bewerten?
    3. Womit wird behandelt (übliche Meningitistherapie") ?
  3. Kontaktpersonen...werden solange isoliert, bis die Inkubationszeit abgelaufen ist". Wie wird das realisiert ?
  4. Fünf bis zehn Prozent der deutschen Bevölkerung sind Keimträger des Erregers, der in der Schleimhaut von Nase und Rachen vorkommt. Nur in Einzelfällen entwickelt sich die Krankheit. Liegt das daran, daß die meisten Personen tatsächlich immun sind, oder daran, daß die Bakterien nur selten überhaupt in den Liquor (Hirn- und Nervenwasser)-Raum gelangen ? Ist das auch der Grund dafür, daß die Krankheit am häufigsten bei Kleinkindern zum Ausbruch kommt, bei denen die Blut-Hirn-Schranke noch nicht ausgebildet ist ?
  5. Wo kommt der Erreger ( Meningokokken der Serogruppen A, B, und C ) letztendlich her, ich meine: Wo ist er außerhalb des Menschen noch zu finden - zum Beispiel im Wasser, Nahrungsmitteln,etc. , oder kommen auch Tiere (z.B. Zecken) als Überträger in Frage ?

Antwort

Das sind ja schon Fragen, die fast eine wissenschaftliche Untersuchung erfordern. Trotzdem will ich ein paar Antworten versuchen...
  1.  
    1. Rifampicin, wie effektiv ist der Schutz?
      Wir können derzeit von einem vollständigen Schutz ausgehen (100% gibt es in der Medizin nie!).
    2. Resistenzen ausbilden ?
      Ja, deshalb soll eben auch keine flächendeckende Anwendung erfolgen, sondern es sollen nur Personen das Medikament erhalten, die nach Einschätzung der lokalen Gesundheitsbehörden als Kontaktpersonen zu bezeichnen sind.
    3. Impfstoff gegen Serogruppe B?
      Nach wie vor schlecht. Prinzip bei der Entwicklung von Impfstoffen ist: Ein Teil des Krankheitserregers, meist ein Oberflächenbestandteil, wird gereinigt und injiziert. Gegen dieses Produkt soll der menschliche Körper Abwehrstoffe ausbilden. Leider haben die bisher getesteten Meningokokken-(Typ B)-Bestandteile diese Immunantwort noch nicht zuverlässig auslösen können. (Komplette Bakterien kann man natürlich nicht injizieren, das wäre ja quasi eine künstliche Infektion)
    4. vor diesem Erreger schützen?
      Praktisch nicht. (Wenn man aus beruflichen Gründen - Tätigkeit im Gesundheitswesen o.ä. vorher weiß, dass man mit Erkrankten in Kontakt treten wird, empfiehlt sich das Tragen eines Mundschutzes)
  2.  
    1. folgenlose Heilung möglich, ...Aussage belegen ?
      Allgemeine medizinische Erkenntnis. (Die Hirnhaut-Entzündung betrifft nur die Hirnhaut, nicht das Gehirn. Sie heilt fast immer folgenlos ab - gelegentlich kommt es zu Verklebungen der Hirnhäute mit gestörtem Abfluß des Nervenwassers, so daß eine künstliche Ableitung erforderlich wird).
    2. Bis zu welchem Stadium?
      Gefährlich wird allerdings das -oft sehr rasch sich anschließende Stadium der eigentlichen Gehirn-Schädigung (vgl.: Symptome der Gehirnschädigung), durch Infektion, Druckerhöhung oder gestörte Durchblutung. Je länger dieses Stadium besteht, desto größer ist das Risiko einer Defekt-Heilung.
    3. übliche Meningitistherapie?
      bislang sind die Meningikokken alle, die Pneumokokken fast alle auf Penicillin sensibel, bei definitivem mikrobiologischem Erregernachweis reicht dieses Medikament aus, bei Unsicherheit (oft bei Therapiebeginn) wird eine Kombination von Breitspektrumantibiotika angewandt.
  3. Kontaktpersonen isoliert?
    Keine echte Quarantäne, die Durchführung obliegt den lokalen Gesundheitbehörden (z.B. vorübergehende Schließung von Schulen, Kindergärten). Wichtig ist die korrekte Antibiotika-Prophylaxe. Vorteil der bakteriellen Meningitis: die kurze Inkubationszeit, d.h. wer nach 3-4 Tagen nicht erkrankt, hat sich aller Wahrscheinlichkeit nicht angesteckt.
  4. Keimträger ... Personen immun ...Kleinkinder ... Blut-Hirn-Schranke?
    Die Bluthirnschranke bildet sich sehr früh aus. Es ist eher ein Problem des Immunsystems. Säuglinge sind noch die mütterliche Antikörper geschützt. Diese werden allmählich abgebaut und das Immunsystem des Kleinkindes beginnt zu reifen.
  5. Wo kommt der Erreger her ... Tiere (z.B. Zecken) als Überträger?
    Die Meningokokken finden sich nahezu ausschließlich beim Menschen.
    Es gibt eine Meningitiden, die von Zecken übertragen werden: die FSME (Frühsommermeningoenzephalitis, v.a. in Süddeutschland und angrenzenden Ländern) und die Borrelien-Infektion (in ganz Deutschland).
    Gegen die FSME ist eine Impfung möglich und wird vor Einreise (im Sommer) empfohlen, nähere Absprache mit dem Hausarzt oder örtlicher Gesundheitsbehörde empfehlenswert.
    Die sog. Borreliose (Lyme-Erkrankung) verläuft sehr viel langsamer als die bakterielle Meningitis, ist von Mensch zu Mensch nicht ansteckend und zeigt ein buntes Bild neurologischer Symptome. Impfung ist hier nicht möglich, wohl aber eine antibiotische Therapie bei nachgewiesener Infektion.

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Kopfschmerzen bei einer Sechsjährigen

(a.s., 13 Mar 1998 19:03:37): meine tochter ist knapp 6 jahre alt und leidet seit 3 tagen unter gelegentlichen, im nacken und stirnbereich auftretenden kopfschmerzen.gerade wird ihr ein wenig übel, nachdem sie den tag über munter war, ihre temp. beträgt 37.-1°.sie sagt, sie habe hals- oder bauchweh und wird weinerlich und müde. normalerweise würde ich dies als einen normalen, kindergartentypischen infekt qualifizieren, mache mir wegen der Meningitis-vorfälle der letzten wochen aber doch sorgen.können sie mit einem rat weiterhelfen?in dieser lage würde ich sie sonst einfach zur ruhe bringen undpflegen und nicht am wocheende ärztliche hilfe suchen; ist dies doch nötig?

Antwort

Wichtige Vorbemerkung: Der Computer ist kein Arzt und kann niemanden untersuchen!!! Konkrete Therapievorschläge über das Internet machen - zumindest in Deutschland (in den USA ist das z.T. schon anders) KEINEN SINN!!

Allerdings: Wenn die von Ihnen geschilderten Symptome zutreffen, würde ich Ihre Entscheidung für richtig halten. Im allgemeinen ist es Eltern sehr wohl möglich, zwischen einer LEICHTEN oder einer SCHWEREN KRANKHEIT ihres Kindes zu unterscheiden. Und ein schwer krankes Kind wird man immer zum Arzt bringen, egal ob es eine Meningitis, eine LungenEntzündung oder einen Magendarminfekt hat.

Die Diagnosestellung ist dann Sache des Arztes. Wenn man im Zweifel ist, ob man einen Notarzt aufsucht, hilft manchmal auch ein Anruf beim ärztlichen Notdienst weiter. Das Internet ist einfach auch zu langsam!

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Fragen

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