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Hydrocephalus

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Einleitung

Ein angeborener Wasserkopf ist mit etwa 1-4 auf 1000
Lebendgeburten nicht selten. Chirurgische Maßnahmen wie eine Ableitung der
Hirnwasserkammern oder - bleibend - ein Shunt sind Maßnahmen, die das Leben und
die geistigen Fähigkeiten retten.


Hinter dem Begriff „Wasserkopf“ verbergen sich sehr
unterschiedliche Krankheitsbilder. Ihnen ist gemeinsam, dass ein Zuviel an
Hirnwasser besteht, das die Hirnsubstanz drückt und schädigt. Viele Formen des
Wasserkopfs können mit Ableitungsverfahren der minimal invasiven Chirurgie
behandelt werden.


Das Hirnwasser umspült alle Teile des Gehirns und Rückenmarks.
Der gesamte Raum zwischen Spinngewebshaut- und weicher Hirnhaut ist mit
Hirnwasser ausgefüllt. Es„polstert„ des Gehirns gegen Stöße ab, dient
aber auch dem Stoffaustausch der Hirnzellen. Es gibt vier Hirnwasserkammern, die
untereinander in Verbindung stehen.



Hirnwasserkammern im Verhältnis zum Schädel


Kinder
  • Etwa ein bis vier Säuglinge pro 1000 Neugeborene kommen mit einem Wasserkopf zur Welt. Schuld daran sind meistens Verklebungen der Hirnwasserabflusswege durch Entzündungen während der Schwangerschaft oder kleine Einblutungen in die Hirnwasserkammern unter der Geburt.
  • Seltener sind angeborene Verlegungen der Abflusswege durch Fehlbildungen oder durch Tumoren des Ungeborenen. Durch den Aufstau von Hirnwasser weiten sich die Hirnwasserkammern.
  • Beim kindlichen Schädel kommt es wegen der noch nicht verschlossenen Schädelnähte als Druckausgleich zu einer enormen Ausweitung des Schädels („Wolkenschädel“ im Röntgenbild. Das Hirngewebe verändert sich, seine Entwicklung ist gestört.

Erwachsene
  • Bei Erwachsenen sind auch geschlossene Schädel-Hirn-Verletzungen, Hirnblutungen und Hirngefäßverschluss (Schlaganfall) eine relativ häufige Ursache für eine Verlegung der Hirnwasserwege; seltener sind degenerative Hirnerkrankungen mit Abbau von Gewebe (z.B. Alzheimer Krankheit) oder Krebsgeschwülste der Grund.
  • Durch die Druckschädigung des Hirngewebes kommt es zum Abbau geistiger Fähigkeiten (Demenz, Wesensveränderung), zur Unterbrechung von Nervenbahnen (Gangstörungen), und zur Unfähigkeit, Urin- und Stuhlabgang zu kontrollieren. Bleibt die chirurgische Entlastung aus, verstirbt die Hälfte der Patienten an den Folgen des Wasserkopfs (Abdrücken und Einklemmen lebenswichtiger Gehirnzentren).
  • Die nach monatelang bis jahrelang bestehendem Wasserkopf Überlebenden besitzen laut einer Nachuntersuchung nur noch zu 11-18 Prozent normale geistige Fähigkeiten und keinerlei nervliche Ausfälle, was die Wichtigkeit der minimal invasiven Hirnwasserableitung unterstreicht.




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