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Fehlbildungen bei Babys durch zuwenig Folsäure
Da das Essen der Deutschen zu wenig Folsäure enthält, kommen jedes Jahr Hunderte von Babys mit schweren Behinderungen zur Welt. Das bedeutende Vitamin spielt eine Schlüsselrolle bei Wachstum und Entwicklung. Fehlt es in den ersten Wochen der Schwangerschaft, kann dieses schwere Folgen für das Kind haben. Die Fehlbildungen reichen oft über offenen Rücken (Spina bifida) über Spaltbildungen in Kopf und Rückenmark bis hin zum teilweisen oder völligen Fehlen des Großhirns (Anenzephalie) bis hin zum Hydrocephalus.
Kinderärzte setzen sich daher für eine Folsäure-Anreicherung nach dem Beispiel der Speisesalz-Jodierung ein. Wie das geht, hat Kanada deutlich vorgemacht, wo seit 1998 Getreideprodukte mit Folsäure angereichert werden. Eine zusätzliche Vitamin-Dosis hat bei kanadischen Babys die Zahl dieser so genannten Neuralrohrdefekte beinahe halbiert, wie Joel Ray vom Sunnybrook and Women's College in Toronto und Kollegen in der aktuellen Ausgabe des britischen Fachjournals «The Lancet» berichten. Der Anteil der Neuralrohrdefekte sank von 11 auf 6 pro 10 000 Schwangerschaften. Ähnliche Erfahrungen gibt es auch aus den USA. Auch in Deutschland wäre mehr als die Hälfte der Neuralrohrdefekte durch eine zusätzliche Gabe von Folsäure im Essen zu vermeiden, so schätzt der Münchner Kinderarzt Prof. Berthold Koletzko, Vorsitzender der Ernährungskommission der Deutschen Gesellschaft für Kinderheilkunde und Jugendmedizin (DGKJ). Bundesweit ist nach seiner Meinung mit bis zu 18 Fällen von Neuralrohrdefekten pro 10 000 Schwangerschaften zu rechnen. In vielen dieser Fälle werde die Schwangerschaft abgebrochen. Jährlich werden etwa 800 Kinder mit einem solchem Defekt geboren, der oft ein lebenslanges Leiden bedeutet. Z.B. Querschnittslähmung oder keine Kontrolle über Blasen- und Darmfunktion. In vielen Fällen tritt auch ein Hydrocephalus auch als „Wasserkopf“ bekannt auf. Gruß Manuela KommentareFür den Inhalt der Kommentare sind die Verfasser verantwortlich.
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