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Antiepileptika: Teratogenität ist dosisabhängig
Stockholm – Die Einnahme von Antiepileptika in der Schwangerschaft geht mit einer erhöhten Rate von Fehlbildungen einher. Das Risiko ist nach einer Analyse in Lancet Neurology (2011; doi: 10.1016/S1474-4422(11)70107-7) bei vier häufig verordneten Wirkstoffen dosisabhängig.
Die International Registry of Antiepileptic Drugs and Pregnancy (EURAP) sammelt seit 1999 zunächst in Europa, inzwischen aber weltweit Erfahrungen zur Exposition von Schwangeren mit Antiepileptika. Inzwischen wurden mehrere tausend Fälle zusammengetragen. Die Gruppe um Torbjorn Tomson vom Karolinska Institut in Stockholm hat die bisherigen Erfahrungen zu den vier am häufigsten verwendeten Wirkstoffen ausgewertet. Ihre Analyse zu 1.402 Schwangerschaften unter Carbamazepin, 1280 unter Lamotrigin, 1010 unter Valproinsäure und 217 unter Phenobarbital, zeigt für alle vier Wirkstoffe ein vermehrtes Auftreten von schweren kardiovaskulären Fehlbildungen bei steigender Dosierung der Wirkstoffe an. Insgesamt traten nach 3.909 Expositionen 230 Fehlbildungen auf, was einer Rate von 5,9 Prozent entspricht. Deutlich niedriger war die Rate, wenn die Frauen mit Lamotrigin in einer Dosis von unter 300mg/die behandelt worden waren. Tomson gibt die Rate mit 2,0 Prozent an. Mit 3,4 Prozent vergleichsweise niedrig war die Rate auch nach einer Exposition mit Carbamazepin in einer Dosis unter 400 mg/die. Das höchste Risiko besteht seiner Studie zufolge unter der Exposition mit Valproinsäure (1,500 mg/die oder mehr) und Phenobarbital (150 mg/die oder mehr). Aber auch nach der Verordnung von Carbamazepin in einer Dosis von über 400 mg pro Tag müsse mit einer erhöhten Rate von Fehlbildungen gerechnet werden. Die Analyse berücksichtigt insgesamt zehn weitere Risikofaktoren. Wie immer bei einer Datenbankanalyse kann eine Verfälschung durch nicht beachtete Begleitrisiken nicht völlig ausgeschlossen werden. Vom 06.06.11 im aerzteblatt.de gefunden. KommentareFür den Inhalt der Kommentare sind die Verfasser verantwortlich. |