Hydrocephalus und Epilepsie


Datum 04.06.2008 05:03:55
Thema Behinderungen

Hallo alle zusammen,

ich war das erste Mal vor einigen Jahren bei Euch und ihr habt mir damals sehr viel geholfen, wofür ich Euch sehr dankbar bin. Es ging um meinen jüngeren Bruder, zurzeit 24 und in Tunesien lebend, der an Hydrocephalus erkrankt ist. Die Krankheit war bei ihm wahrscheinlich angeboren, aber als Kind gab es kaum Symptome. Erst in der Pubertät wurden die Symptome deutlicher und die Krankheit wurde leider erst mit 18 diagnosiziert!


Die erste Op mit Endoskopie in Tunis war nicht erfolgreich, dann wurde ein Shuntsystem eingebaut, was auch seine Situation deutlich verbesserte. In den letzten Jahren gibg es ihm ziemlich ok. Er ist zwar zurückhaltend und spricht oft langsam aber er konnte sein Führerschein machen, fuhr Auto und konnte -wenn auch mit Mühe- sein Abitur nachmachen und zur Uni gehen. Seit knapp 6 Monaten hatte er allerdings seinen ersten epileptischen Anfall leider! Wenn er das erste hat, dann folgt immer der zweite und der dritte nach wenigen Stunden. Das hört erst auf, wenn er ins Krankenhaus eingebracht wird. Diese schwere Anfälle hat er bisher 4 oder 5 mal. Das letzte Mal am letzten Sonntag. Er bekommt zwar Medikamente, die helfen sollten, aber wie ich sehe klappt das nicht bestens. Jetzt möchte ich gerne wissen, wie der Stand der Medizin in D. diesbez. ist? Haben Epilepsie-Betroffene hier Erfolge erlebt, etwa durch Einnahme spezieller Medikamente oder spezieller Therapie? Oder könnt ihr mir etwas empfehlen? Wenn ich wüsste, dass es eine erfolgreiche Therapie oder Zentrum in D. gibt, dann würde ich meinem Bruder sehr gerne nach D. einreisen lassen. Vielen Dank im Voraus für eure Hilfe!

Liebe Grüße aus München
Foued


Dieser Artikel stammt von der Webseite Die Welt der Medizin und des Hydrocephalus
http://www.hydrocephalus-muenster.org

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Re: Hydrocephalus und Epilepsie
von manuela am 04.06.2008 18:16:38
Hallo Foued, es tut mir sehr leid, dass es deinem Bruder wieder so schlecht geht. Ist denn auch das Shuntsystem kontrolliert worden, ob es irgendwo verstopft oder abgerissen ist? Geht dein Bruder denn zu regelmäßigen Kontrollen? Empfohlen wird, eine jährliche Kontrolle. In Deutschland erhalten viele Patienten erst nach dem Nachweis einer ein- bis zweijährigen Anfallsfreiheit eine Fahrerlaubnis. Andere müssen lebenslang auf den Führerschein verzichten. Ob das in Tunesien genauso gehandhabt wird, weiß ich nicht. Epilepsie kann durch Medikamente eigentlich gut behandelt werden. Die Medikamente müssen natürlich auf den Patienten abgestimmt werden. Es gibt hier in Deutschland mehrere Epilepsiezentren. Epilepsiezentren gibt es in Bielefeld, Bonn, Berlin-Brandenburg, Kehl-Kork. Um nur einige zu nennen. Ich kann dir auch einige Webseiten dazu nennen. 1. Epilepsie-Zentrum Bethel 2. Universitätsklinik und -poliklinik für Epileptologie Bonn 3. Epilepsie-Zentrum Berlin-Brandenburg 4. Epilepsiezentrum Kork Wenn eine Medikamentöse Therapie nicht mehr hilft, gibt es noch die Möglichkeit einer operativen Therapie. Die wird aber nur gemacht, wenn wirklich nichts anderes mehr hilft. Ich hoffe, dass ich dir damit etwas weiterhelfen kann. Ich weis nicht, wie die ärztliche Versorgung in Tunesien ist, aber ich würde dir doch empfehlen, deinen Bruder hier her zu holen :wavey: :wavey: :wavey: [addsig]