Re: ICP Telesensor, Hirndruckmessung, neue Entwicklung von anonymous am 27.02.2002 17:37:00 | Diese Methoden benötigen einen Drucksensor, der den Hirndruck intern misst und nach aussen sendet.
Es gibt dabei probleme: 1) Nullpunktdrift: D. h. diese Sensoren ändern immer ihren Nullpunkt (den Ausgangspunkt), 2) Dislokation: Dadurch werden falsche Werte gemessen, weil wenn der Sensor seine Lage einige Milimeter ändert, wird wiederum ein falscher Druck gemessen. 3) Verstopfung des Systems.
Goldstandard ist: Hirndruckmessung von aussen. Hierbei wird der Punktionsport oder Rickham-Reservoir von aussen Punktiert und der Hirndruck gemessen.
Eine Firma in Berlin hat so ein Gerät gebaut. Das ermöglicht eine infektionsarme Langzeitmessung in verschiedenen Körperlagen. Das Gerät wird zur Zeit in der Klinik für Neurochirurgie, Charité, Campus Virchow klinisch getestet. |
| Re: ICP Telesensor, Hirndruckmessung, neue Entwicklung von anonymous am 01.04.2002 15:16:57 | | Hallo,
es stimmt zwar, daß ein Teil der Sensoren driften.
Die 2. Generation ist diesbezüglich aber schon erheblich verbessert worden. Mein Sensor ist z.B. seit 2 Jahren nicht mehr gedriftet u. liefert nachweislich zuverlässige Werte.
Nichts desto trotz muß der Sensor noch verfeinert werden. Die Vorteile f. die Patienten liegen allerdings schon jetzt eindeutig auf der Hand:
1. einfache Handhabung,
2. Möglichkeit die Messung jeder Zeit selbst durchführen zu können.
Man sollte nicht vergessen, daß eine Langzeitmessung nur dann Sinn macht, wenn sie alltagsauthentisch durchgeführt werden kann, besonders bei schleichenden u. intermittierenden Druckveränderungen o. bei sog. Ventrikelstarre. Das ist aus meiner Sicht als HC-Patientin mit den bisherigen Verfahren noch nicht annähernd möglich und müßte bei jeder Neuentwicklung berücksichtigt werden.
Darüber hinaus bedeutet die Reduzierung der Abhängigkeit zur Klinik für die Patienten eine erhebliche Erleichterung u. Entlastung. Auch das sollte man immer mit im Auge behalten.
Viele Grüße
Sophie |
| Re: ICP Telesensor, Hirndruckmessung, neue Entwicklung von Anonymous am 09.04.2002 18:23:45 | | :cry:und noch etwas.
Mich macht es sehr traurig, wenn ich merke, daß verschiedene Methoden konkurrieren. Ärzte und Forscher sollten immer auch gucken, welche Methoden vielleicht voneinander profitieren können - und vor allen Dingen, welchen sinnvollen Nutzen die entsprechende Methode für die Patienten hat. Ich verweise hier auf meinen vorherigen Kommentar.
WIR Patienten haben nur einen Nutzen von Ihrer Arbeit, wenn SIE (Ärzte u. Forscher) zusammenarbeiten!
Ich möchte auch noch einmal darauf hinweisen, daß es für UNS wichtig ist, daß bei den verschiedenen Projekten darauf geachtet wird, daß die Patienten mehr Selbstbestimmungs- und eigene Kontrollmöglichkeiten (z.B. bei der Hirndruckmessung) bekommen. Das bedeutet für UNS mehr Sicherheit im Alltag und eine Reduzierung der Abhängigkeit zu Ärzten.
Egal, ob die Methode der Messung des Augeninnendrucks aus Magdeburg oder die Ultraschallmessung übers Auge (Sehnervveränderung) aus Mainz u. Hamburg oder die Telesensormethode aus Düsseldorf u. Heidelberg oder eine andere Methode aus Berlin - sie alle nutzen UNS nur, wenn SIE zusammenarbeiten!
Vielen Dank für IHR Engagement!
Ihre Sophie |
|