Autor anonymous
Datum 03.11.2002 13:48
Beiträge: Hallo Chiara,

wichtig ist sicherlich, daß engmaschige Kontrollen mittels Sonographie durch die offene Fontanelle gemacht werden, um Veränderungen der Hirninnenräume feststellen zu können. Darüber hinaus können natürlich Anzeichen wie z.B. Trinkschwäche, vermehrte Unruhe oder Aphatie u. Erbrechen Hinweise auf Hirndruck sein, die man unbedingt beobachten sollte.

Sofern die Infektion durch Staphylokkoken verursacht wurde, wird es eher schwierig, das Reservoir im Kopf zu belassen. Leider hat dieser sonst harmloser Hautkeim die Eigenschaft, daß er sich an Kunststoffmaterialien festsetzt und sich durch eine Schleimschicht abschottet, so daß kein Antibiotikum ihn vernichten kann. Deshalb bleibt vor der Antibiotikumbehandlung oft nur die Möglichkeit alle Kunststoffteile vorübergehend zu entfernen.

Tritt dieses Problem bei Betroffenen auf, die bereits ein Shuntsystem haben, wird in der Regel über 7-10 Tage eine sog. Außenableitung gelegt, über die das Hirnwasser nach außen abgeleitet wird. Später wird dann ein neues Shuntsystem an anderer Stelle implantiert, um ein Restrisiko zu vermeiden, daß sich noch verbliebene Restkeime wieder an das Shuntsystem haften können. Ich vermute mal, daß deshalb auch ein Reservoir dann ggf. an anderer Stelle wieder implantiert werden müßte.
Aufgrund der Hirnhautentzündung wäre es aber vielleicht auch noch sinnvoll zu fragen, ob es möglich wäre, ein neues Reservoir ggf. mit Antibiotika zu imprägnieren. Das Reservoir müßte dann vorher entsprechend präpariert werden.

Ich drücke Euch die Daumen, daß Eure Kleine vielleicht ohne Ventil leben kann!

Liebe Grüsse

Sonja


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Dieser Artikel kommt von: Die Welt der Medizin und des Hydrocephalus

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