Autor | anonymous |
Datum | 19.12.2002 19:18 |
Beiträge: | Hallo Anne,
mir ist bekannt, daß Prof. Gräfe in Leipzig als Kinderchirurg auch HC-Patienten behandelt. An seiner Erklärung finde ich aber einiges doch unlogisch. Warum sollte der Shunt bei einer Verlängerung im Bauch eher reißen, als bei einer Verlängerung am Kopf? Am Kopf ist es m.E. allein aus Platzgründen gar nicht möglich soviel Shuntlänge zu verlegen, daß er nicht reißen würde. Im Bauchraum ist dagegen genug Platz um ca. 30 cm (sogar bei einem Säugling) unterzubringen, so daß der Betreffende einige Jahre Ruhe hat. Häufige Operationen bei Verlängerungen am Kopf wären hier also vorprogrammiert. Darüber hinaus können durch häufige Operationen Vernarbungen am Kopf entstehen, wodurch Shuntanteile eingedrückt werden und dadurch den Abfluß blockieren. Ich gebe zu, daß ich persönlich, nachdem ich selbst 16 Jahre von einem Kinderchirurgen in einer großen Kinderklinik im Rheinland behandelt wurde und man dort m.E. in Punkto technischen ventilbedingten Wirkungen und typischen neurochirurgischen Problemen des Hydrocephalus überfordert war, der Behandlung von Kinderchirurgen im Fachbereich Neurochirurgie sehr skeptisch gegenüber stehe. Da Kinderchirurgen von Kopf bis Fuß alles operieren, frage ich mich heute auch - sind das Alleskönner? Bedenkt man, daß aus dem Bereich Neurochirurgie von den Kinderchirurgen nur HC und die Erstversorgung von Spina bifida behandelt werden, frage ich mich doch, warum trauen sich Kinderchirurgen dann nicht auch an Hirntumore oder andere neurochirurgische Eingriffe heran? Ich möchte mit diesem Beitrag nicht pauschal die Kompetenz von Kinderchirurgen in der HC-Behandlung in Abrede stellen. Ich möchte aber Eltern dazu anregen, über die aufgeworfenen Fragen einfach mal nachzudenken und hier kritischer hinzuschauen. Herzliche Grüsse Sonja |
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