Autor | anonymous |
Datum | 21.11.2002 20:26 |
Beiträge: | Hallo Claudia,
die beiden Varianten sind auf den Seiten der genannten Klinik beschrieben. Allerdings kann ich nicht beurteilen, ob eine davon gemacht wurde. Wenn ja, kannst Du Dir dort die nötigen Informationen holen um einigermaßen zu verstehen, wie alles abläuft. Bei der Ventrikulostomie wird durch ein Endoskop der Boden des 3. Ventrikels geöffnet, so daß dort eine Abflußmöglichkeit für das Nervenwasser entsteht. Durch die Einengung des dünnen Kanals zwischen 3. und 4. Ventrikel (Aquäduktstenose) ist dort der Abfluß mehr oder weniger blockiert. Durch das sich aufstauende Hirnwasser kommt es zur Erweiterung der ersten drei Ventrikel (HC-internus). Zur Ventrikulostomie kann ich aus eigener Erfahrung berichten, daß eine Gewöhnung innerhalb von zwei Monaten nicht möglich war. Man kann als Patient danach je nach Symptomatik vor der OP den Eindruck haben, daß alles viel schlimmer ist. In den ersten Tagen geht nichts. Der Kopf ist nicht zu bewegen und die Augen schmerzen stark, schlafen geht nur mit entsprechenden Medikamenten. Das bessert sich langsam, im liegen war es nach 14 Tagen auszuhalten. Sobald man sich dann auf den Beinen bewegt, geht es von vorne los. Kopfschmerzen ( aber anders als HC-Druck), Augenschmerzen, große Empfindlichkeiten gegen Wärme und Lärm und auch gegen helles Licht (z.B. Sonne). Ich war 27 Jahre alt bei OP und kann mir gut vorstellen, daß ein Kind sich in dieser Phase sehr sehr schlecht fühlt und bei den Eltern der Eindruck entsteht, es war umsonst. Ich wurde z.B. 11 Monate nach OP aus einem sechswöchigen, erstmaligen Rehaaufenthalt als arbeitsunfähig entlassen. Natürlich kann es auch passieren, daß diese OP nicht den Erfolg bringt, die weiteren Folgen des HC zu verhindern. Ob ein Rückgang der vorhandenen Ausfälle stattfindet, muß abgewartet werden und ist nicht sicher. Für den Fall, daß die Ventrikulostomie gemacht wurde, hast Du jetzt wenigstens einen kleinen Erfahrungsbericht zum Vergleich. Gruß Michael |
Diese Seite drucken Diese Seite schließen |
Dieser Artikel kommt von: Die Welt der Medizin und des Hydrocephalus |
http://www.hydrocephalus-muenster.org/ |