Autor anonymous
Datum 20.12.2020 20:35
Beiträge: Hallo an alle.

ich bin 31. und bei mir wurde im Okt. 2020 jedenfalls Hydrocephalus occlusus diagnostiziert. Ich hatte seit August 2020 ständige Kopfschmerzen und in den letzten 2 Jahren habe ich auch Konzentrationsprobleme, Kurzzeitgedächnis-Schwankungen und Harndrang (durchschnittlich 1x pro Stunde pinkeln). Meine Sehschärfe wurde nicht beeinträchtigt. Nach dem ersten MRT wurde bei mir ein Verdacht auf Aquäduktstenose ausgepsrochen. Die Neurochirurgin Nr. 1 war überzeugt, dass dies angeboren sei (ich habe normalen Kopfumfang) und kein akuter Handlungsbedarf besteht. Dann hatte ich noch eine Augenuntersuchung bekommen, wo eine Stauungspapille auf dem rechten Auge festgestellt wurde. Trotz aller dem, wollte diese Ärztin noch keine OP vornehmen. Ich habe unabhängig davon eine zweite Meinung gesucht und so habe ich glücklicherweise den richtigen Neurochirurgen gefunden. Er hat die Dringlichkeit einer OP sofort angesehen und den Termin für Ventrikulozisternostomie in einer Woche vorgeschlagen. Ich habe dem zugestimmt.

Ich wurde vor 3 Tagen erfolgreich operiert. Vornehmlich sollte ich 4-5 Tage im Krankenhaus bleiben. Ca. 4 Stunden nach der OP konnte ich schon selbständig laufen. Vorsichtshalber wurde ich noch zum ersten Toilettengang von einem Pfleger begleitet, fand ich es aber nicht notwendig.

Am denselben Tag habe ich nicht viel geschlafen, da ich unter starker Geräuschüberempfindlichkeit gelitten habe und leider sehr laute Nachbarin hatte. Die OP wurde um 8 Uhr durchgeführt, am Abend hatte ich Doppelbilder gesehen. Die Anzahl der Toilettengängen war wieder normal (4-6/ Tag). Wundschmerz 5-7/10.
Nach einem Ibu 600 mg Schmerzstärke 2/10. Am ersten postoperativen Tag gab es noch Schwindel beim Bücken nach vorne. Am nächsten Tag waren der Wundschmerz und die allgemeinen Kopfschmerzen gefühlt schlimmer. Geräuschüberempfindlichkeit war immer noch bemerkbar. Dank Ohrstöpsel durfte ich im Laufe des Tages ausschlafen. Doppelbilder wieder am Abend festgestellt. Ca. 50 Stunden nach der OP wurde ich aus dem Krankenhaus entlassen. Ohne Begleitung und mit wenigen Schmerzen.

Ich konnte stabil auf einem Bein stehen, Schwindel war nur beim Tiefbücken bemerkbar, Geräuschüberempfindlichkeit ist verschwunden, Doppelbilder kommen noch manchmal vor. Die Wunde juckt schon...

Ich darf 3 Monate kein KFZ führen. Meine Haare darf ich erst 10 Tage nach der OP waschen. Nach 12 Tagen werden meine Nähte entfernt. Ich soll mich ausruhen, darf jedoch vorsichtig Joga machen. Mit Joggen soll ich aber logischerweise abwarten

Ach und erst nach der OP habe ich erfahren, dass ich doch keine Aquäduktstenose habe, sondern sog. infratentorieller infrazisternaler hydrocephalus occlusus (Verschlusshydrocephalus) (InfinHo), und dass es nicht angeboren ist. Leider finde ich im Internet nichts dazu. Der Chirurg selbst sagte, die Ursachen sind bisher unklar.
Hat jemand von Euch irgendwelche Fachinformationen über diese konkrete Problematik? Danke im Voraus

Ich hoffe mit meinem Beispiel kann ich auch einige beruhigen. Ich wünsche allen viel Glück und gute Chirurgen .


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Dieser Artikel kommt von: Die Welt der Medizin und des Hydrocephalus

http://www.hydrocephalus-muenster.org/