Autor [drmueller]
Datum 15.10.2001 08:03
Beiträge: Liebe Angelika,
bitte entschuldigen Sie, das ich Ihnen erst jetzt antworten kann.

Da Ihr Shunt seit vielen Jahren funktioniert, ohne dass Probleme aufgetreten sind , würde ich zu einem Ventilwechseln erst dann raten, wenn sich die (bis jetzt gezeigten Symptome) bei Ihnen verschlimmern sollten. Da mir nicht bekannt ist, um welche Symptome es sich hier genau handelt, kann ich nur allgemeine Risiken und Komplikationen nennen.

Eine Gefahr bei einem Shuntwechsel oder eben auch Ventilwechsel, ist die Infektionsgefahr. Dieser wären Sie bei einem Ventilwechsel natürlich ausgesetzt. Auch wenn das Risiko in der heutigen Zeit recht minimal geworden ist.

Eine etwas zu starke Shuntventilfunktion mit verschmälerten Ventrikeln hat eigentlich keine sicher fassbaren Risiken. Falls sich Kopfschmerzen entwickeln sollten, könnte man dann immer noch über einen Austausch des Ventiles nachdenken.

Ich muss Ihnen aber sagen, dass es hier keine einhellige Meinung gibt. Es stehen viele Ärzte auf einem ganz anderem Standpunkt.

So wie unten bereits angedeutet, können die Symptome einer Über-und Unterdrainage ähnlich gedeutet werden.

Obwohl es doch einige wichtige Unterschiede gibt. Darunter zählen auch Kopfschmerzen, Übelkeit, auch das die Kopfschmerzen morgens beim Aufstehen geringer sind, wie bei Tage. Im laufe des Tages werden die Kopfschmerzen immer heftiger werden. Es können auch sogenannten Ohnmachtsanfällen auftreten.

Ist dies der Fall, sollten Sie sich umgehend an Ihren behandelnen Arzt wenden. Denn dann sollte ein Ventiltausch ernsthaft in betracht gezogen werden. Dies gilt nicht nur bei Ohnmachtsanfällen, sondern auch wenn die Kopfschmerzen am Tage so heftig werden, das Konzentrationsprobleme auftreten oder man diese nicht mehr aushält und sich mehrere male wieder hinlegen muß.

Zu den Risiken die sich aus einer Überdainage ergeben können, ist zu sagen das sobald Ohnmachtsanfälle auftreten, es zu einer Blutdruckabfall kommen könnte. Das heißt das Gehirn wird nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt. Es könnte zu Subturalen Hämatomen kommen. (Es platzen kleinere Blutgefäße) Diese können auch durchaus harmlos sein.
Bei schweren Fällen kann sich später evtl. eine Epilepsie entsehen.

Dies ist jedoch von Patient zu Patient verschieden. Es müßen jedoch nicht alle oben genannten Komplikationen auftreten.

Diese habe ich Ihnen nur genannt, da Sie diese für Ihre Entscheidung in Betracht mit einbeziehen wollen.

Es ist aber unerlässlich, das Sie sich vorher nochmals genau mit Ihrem behandelden Artz absprechen. Ebenfalls ist es ratsam, die Kontrolluntersuchungen auf jeweils ein halbes Jahr zu verkürzen.

Wenn Sie noch unsicher sind, empfehle ich doch noch eine zweite Meinung einzuholen.

MFG Ihr Dr. Müller


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Dieser Artikel kommt von: Die Welt der Medizin und des Hydrocephalus

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