Autor anonymous
Datum 31.05.2009 15:16
Beiträge: Wasp007,

bei einer Ventrikulostomie (Ventrikulo-Zisternostomie)kann sich die Öffnung schon nach kurzer Zeit (kann aber auch nach mehreren Jahren noch sein), wieder ganz oder teilweise schließen. Die Erfolgsquote liegt bei einer Ventrikulostomie leider nur bei ca.50%. So dass viele Betroffene später doch ein Shunt benötigen.

Zumal deine Freundin nach den letzten OPs noch eine Meningitis hatte.
Häufig sind Bilder alleine nicht so aussagekräftig. Manchmal ist es nur sehr schwer zu sehen, ob die Öffnung wirklich noch offen ist. Da sich die Öffnung ja auch nur zum teil wieder schließen kann. Und das sieht man am Anfang oft nicht.

Um sicher zu gehen, ob sich die Öffnung wirklich wieder geschlossen hat und wieder mehr Hirndruck vorhanden ist, wäre eine 24 h Hirndruckmessung wohl am aussagekräftigsten.

Ansonsten würde ich deiner Freundin raten, dass sie sich noch mal eine zweite Meinung einholt.

Vorteile eines Shunts:
  • durch das Shunt-Ventil wird der Hirnwasserdruck gesenkt, wodurch die Ausweitung der Gehirnkammern zurück gehen kann
  • es entsteht eine schnelle Druckentlastung, wodurch sich die Symptome schnell verbessern können
  • es gibt mittlerweile verstellbare Ventile. Daher kann auch, wenn sich die Druckverhältnisse später noch mal ändern sollten, die Druckstufen des Ventils ohne eine weitere OP von außen mittels einer bestimmten Magneteinheit verändert werden

Nachteile eines Shunts:
  • der Shunt kann z.B. durch Eiweißpartikelchen verstopfen
  • es kann zu Infektionen kommen
  • es kann zu einer Überdrainage (Unterdruck) kommen
  • der Shunt muss in der Regel ein leben lang im Körper bleiben

Vorteile einer Ventrikulostomie:
  • es ist kein Fremdkörper im menschlichen Organismus.
  • die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten schwerer Komplikationen bei der endoskopischen Hydrocephalustherapie liegt unter 1 %, aber sie ist dennoch vier mal höher als bei einer Shunt OP
  • Minimale Öffnung des Schädels

Nachteile einer Ventrikulostomie:
  • die Öffnung kann sich wieder ganz oder teilweise schließen, so dass eine zweite OP erfolgen muss
  • eine Ventrikulostomie kann nicht bei jeder Form des Hydrocephaluses angewendet werden
  • Die Erfolgsquote liegt bei einer Ventrikulostomie leider nur bei ca.50%. So dass viele Betroffene später doch ein Shunt benötigen.




[ Diese Nachricht wurde bearbeitet von: manuela am 02.06.2009 13:57 (Originaldatum 31.05.2009 15:16) ]


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Dieser Artikel kommt von: Die Welt der Medizin und des Hydrocephalus

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