Autor anonymous
Datum 28.12.2003 14:27
Beiträge: Liebe Barbara,
als ich deine Antwort gelesen habe, hab' ich sofort gedacht: Willkommen im Club! Alles, was du so über Annika und eure Arztbesuche schreibst kenn' ich nur zu gut. Du schleppst, wenn du endlich genug Mut gefunden hast, einen Halbtoten in die Klinik und wenn du angekommen bist, ist der gleiche Mensch quietschfidel!Ich war dann immer super sauer und verzweifelt und hab' mir manchmal gewünscht, dass er doch bitte einmal halbtot bleiben möge- macht im nachhinein natürlich auch Gewissensbisse. Einmal und das war erst in 2001 lag er völlig eingetrübt in der Klinik und wurde auch bei der Visite nicht mehr wach, also beschlossen 8 Leute eine sofortige OP.Als sie gegangen waren, kam Markus' Lieblingsseelsorger zu Besuch.Ich sagte ihm, dass es wenig Sinn hätte aber er wollte trotzdem nach meinem Bruder sehen. Draußen auf dem Flur kam mir unser Neurochirurg entgegen, der bei Markus seine Akte vergessen hatte, machte die Tür zum Zimmer auf und sofort wieder zu, denn drinnen saß ein fitter Markus und unterhielt sich angeregt mit seinem Pater.Wir haben beide nur mit den Augen gerollt. Es blieb bei der OP, denn nach dem Besuch schlief mein Bruder sofort wieder ein und war auch nicht mehr weckbar. Er kann sogar immernoch, auch wenn er nicht mehr ansprechbar ist und auf nichts mehr reagiert, das 1x1 sagen.Dieses Phänomen hat auch schon oft zu "Mißverständnissen" geführt. Ich denke, es gibt irgendwo noch andere Kanäle um nicht auch noch das letzte bißchen Kontrolle zu verlieren. Wahrscheinlich hält die Angst diesen Kanal noch lange offen.
Käseglocke und lange Autofahrten: Hatten wir diesen Sommer auch ganz oft. Markus war extrem erschöpft schon nach 2 Stunden Fahrt. Das war in der Phase als er extreme Schlitzventrikel und Unterdruck hatte; in der Schule das gleiche. Vielleicht hat Annika momentan auch wieder damit zu tun?
Ich melde mich später noch mal.
Bis dahin liebe Grüße Anne


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