Autor | anonymous |
Datum | 21.04.2003 13:00 |
Beiträge: | Hallo Sabine,
bevor ich gleich wieder nach Köln fahre, schreibe ich Dir noch schnell, denn ich Köln habe ich im Moment keinen funktionsfähigen PC. Also, ich selbst mußte auch ein Vor- und Grundpraktikum machen. Das Vorpraktikum war 3 Monate und mußte bis zum Beginn meines Studiums nachgewiesen werden. Die 3 Monate habe ich damals im Kölner Kinderkrankenhaus gemacht (im Bereich der Spielzimmers der internistischen Stationen und Einzelbetreuung im Bereich Chirurgie, sowie Schwerpunkt Onkologie). Mein Handicap habe ich damals nicht verschwiegen, was trotz kurzzeitiger OP`s vorher und Follglatze (wg. Shuntinfektion) zum Glück auch kein Problem darstellte. Dieses Praktikum habe ich damals auch noch in Vollzeit gemacht, wobei das aufgrund der Einzelbetreuung und der relativ geringen Kinderzahl im Spielzimmer auch nicht so anstrengend war. Außerdem herrschte auf der Kinderonkologischen Station eine sehr positive Atmosphäre (was wohl auch an der intensiven psychologischen Betreuung der Kinder und Eltern lag). Leider fehlte das auf den anderen Stationen fast völlig! Die zweite Hälfte habe ich in den Semesterferien gemacht. Ich habe mit einer Komelitonin eine Ferienfreizeit f. geistig Behinderte der Lebenshilfe betreut. Zum Glück bin ich mit dieser Komelitonin zusammengefahren, denn ich habe mich in den 3 Wochen eindeutig übernommen und habe danach prombt wieder Ventilprobleme bekommen, die sich eigentlich bis heute mit einem ständigen Auf- und Ab hinziehen. Um die zweiten 3 Monate bescheinigt zu bekommen haben wir dann noch ein verlängertes Wochenende als Betreuuer bei der Lebenshilfe gemacht. Später waren für mich nur noch Teilzeitpraktika möglich (einschließlich Anerkennugsjahr). Eine Stelle fürs Anerkennungsjahr zu finden war deshalb auch ziemlich schwierig und ich bin letztlich in einem Bereich gelandet, wo ich eigenlich nicht mehr so gerne hinwollte (integrative Kita). Ich hatte eine 25 Stundenwochen und mußte das Anerkennungsjahr auf 19 Monate verlängern. Auch hier war mein Handicap bekannt. Die Einstellung lief aber nicht direkt über die Kita, sondern über die Personalstelle der Stadt Köln. Letztlich hatte ich großes Glück mit meiner Kitagruppe, denn ich hatte eine total nette Erziehrin als Kollegin, die ihren Job mit Herz und Seele gemacht hat. Um Dinge, die ich selbst nicht machen konnte, gab es in der Gruppe auch absolut keine Diskussion, was für mich sehr angenehm war. Mit der Leiterin war es allerdings weniger lustig. Diese meinte immer wieder meine Teilzeitstelle in Frage zu stellen und wollte, das ich immer wieder Überstunden mache. Da ist oft meine Kollegin für mich in die Bresche gesprungen und hat die Leiterin zurückgepfiffen. Der Witz war, das wir sogar ein Kind mit HC u. Hemiparese in der Kita hatten. Ich hatte dann auch angeboten einen Vortrag zum Thema HC für die Mitarbeiter zu machen. Da die Leitung aber absolut nicht damit klar kam, dass da jemand kompetenter war als sie, wurde das Angebot auch nie erwiedert (zum Bedauern meiner anderen Kollegen). Wie sinnvoll das gewesen wäre, stellte sich nämlich dann heraus, als bei dem Jungen das Ventil plötzlich versagte und die Dame nämlich gar nicht mehr wußte, wie sie darauf angemessen reagieren sollte. Ich selbst war zu diesem Zeitpunkt ausgerechnet nicht in der Kita. In meine Bewerbung habe ich immer reingeschrieben, dass eine Schwerbehinderung aufgrund eines Hydrocephalus vorliegt und ich aus diesem Grund eine Teilzeitstelle suchen würde. Ich habe zwar auch viele Absagen bekommen. Sofern ich aber zum Vorstellungsgespräch eingeladen wurde, hat es meistens mit der Stelle geklappt. Bei einem FSJ müßte es doch auch eher klappen, da Du ja wahrscheinlich nicht viel Geld dafür bekommst und somit eine sehr billige Arbeitskraft bist. Ich kann Dir aber nur raten, Dich an den nächsten Integrationsfachdienst (sog. Vorbereitungsphase) zu wenden. Die haben oft gute Kontakte und können Dir bei der Suche nach einer Stelle sicherlich behilflich sein. Die Anschrift findest Du auf der Seite der www.bag-ub.de. Bezüglich der Gutachten, sind die Krankenhäuser wohl eher langsam, deshalb ist es besser, wenn Du Deinen Neurologen darum bittest. Ich würde mir an Deiner Stelle bei Zeiten, Dr. Trost mal für eine zweite Meinung heranziehen. Oft merkt man dann erst, dass es z.T. erhebliche Unterschiede in der medizinischen Versorgung von HC-Patienten gibt. Vorher fehlt einfach der Vergleich. Die Entfernung ist ja für Dich zum Glück nicht so weit. (Ich fahre sogar bis nach Heidelberg.) Die nächste Antwort kann u.U. 1 bis 2 Wochen dauern. Viele Grüsse! Sonja |
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Dieser Artikel kommt von: Die Welt der Medizin und des Hydrocephalus |
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