Autor | anonymous |
Datum | 28.04.2003 14:06 |
Beiträge: | Hallo Werner!
Ich bin Michael (30 J) und hatte ebenfalls eine Ventrikulostomie bei Aquäduktstenose vor drei Jahren. Du hast leider nicht geschrieben, wie lange der Eingriff her ist. Wenn ich mich richtig an deine Beiträge erinnere, ist es auch bei dir der erste Eingriff wegen des HC und du bist etwas älter als ich. Das ist darum von Bedeutung, weil für die Gewöhnung an die neue Liquorzirkulation nach meinem Neurologen das Alter des Gehirns eine Rolle spielt - je älter, umso schwieriger. Es wäre also möglich, daß du darum mehr Zeit benötigst als ich. Nun zu den Symptomen. Einige kommen mir bekannt vor, Sehstörungen hatte ich aber nie. Grundsätzlich solltest du niemals den Oberkörper schnell aufrichten und den Kopf nicht ruckartig bewegen oder ihn Vibrationen aussetzen. An die dabei auftretenden Beschwerden gewöhnt man sich mit der Zeit und traut sich automatisch mehr zu. Helles Licht, besonders Sonneneinstrahlung blenden sehr. Das ist normal und wird sich bessern. Ich habe bis heute niemals eine Sonnenbrille getragen und mich dadurch daran gewöhnt. Wenn man eine trägt, geht es ohne erst recht nicht. Ursache ist wohl eine nicht der Helligkeit angepasste Einstellung der Pupille, aber auch das gewöhnt sich. Vielleicht hast du darum auch vorläufig Probleme, wenn du vom dunklen ins helle gehst. Du berichtest von einem Druckgefühl auf dem linken Auge. Ich hatte in den ersten Monaten auf beiden Augen ein starkes Stechen, als ob ein Messer von hinten eindringt. Diese Schmerzen waren auch direkt nach OP im Bett ohne Belastung vorhanden und wurden mit Schmerzmitteln behandelt. Weiterhin war ich extrem empfindlich auf Wärme jeglicher Art und Lärm. Das Problem ist dann folgendes: Man fühlt sich sehr gut ohne Belastung und sobald man dann loslegen will treten die oben genannten Beschwerden auf. Das fängt mit schnellem aufrichten des Oberkörpers an... In dem Moment kommen einem verständliche Zweifel auf. Eine sehr langsame Steigerung der Belastung ist also zwingend notwendig, nur Ruhe wäre auch verkehrt. Im Alltag ist die dosierte Steigerung (z.B. Beruf) nicht immer möglich und man ist deutlich überlastet. Aber alles wird langsam besser. Es geht dabei um viele Monate. Dies wurde mir im Krankenhaus deutlich gemacht und ich hatte es immer im Hinterkopf. Eine weitere große Motivation für mich war die spürbare Besserung der HC-Symptome. Du hast leider nicht beschrieben, wie es da bei dir aussieht. Ich hatte nach drei Monaten und nach einem Jahr jeweils stationäre Verlaufskontrollen und selbst danach traten noch gewöhnungsbedingte Besserungen ein. Unter der Annahme, daß die Ventrikulostomie erfolgreich ist und die Symptome vor der OP weg sind und bleiben, brauchst du sehr viel Geduld. Außerdem unterschätzt man seine Belastbarkeit ständig, denn ohne Belastung geht es in relativ kurzer Zeit schon sehr gut. Das solls gewesen sein Gruß Michael Bei weiterem Interesse kannst du mir mailen unter mic_schmidt@t-online.de |
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