Autor anonymous
Datum 30.05.2003 22:34
Beiträge: Hallo Manfred,

grundsätzlich bin ich der Meinung, dass es wenig Sinn macht eine Klinik ausschließlich zu empfehlen oder zu verteufeln.

Ich habe in meiner 30-jährigen HC-Behandlung mittlerweile feststellen müssen, dass sich in der Regel nur einzelne Oberärzte (meist in Unikliniken) mit der Thematik Hydrocephalus befassen. Mit diesen EINZELNEN Oberärzten steht und fällt dann die Behandlung in der jeweilligen Klinik in der Regel.

In einigen Kliniken gestattet man diesen Oberärzten die Unterhaltung von HC-Ambulanzen. Meist läßt sich die Fachkompetenz dieser Ärzte dann auch durch klinikinterne Studien und wissenschaftliche Arbeiten belegen - und nicht selten fahren viele Betroffene hunderte von Kilometern, um in einer spezialisierten HC-Sprechstunde behandelt zu werden - nicht ohne Grund. Oft haben diese Betroffenen schon lange und leidvolle Vorgeschichten - nicht selten durch Fehlbehandlungen in anderen Kliniken hinter sich.

Was ich damit sagen will ist, dass es eigentlich nur Sinn macht, gesicherte HC-Ambulanzen, die namentlich über einen festen Ansprechpartner für die Behandlung der Betroffenen verfügen, weiterzuempfehlen. Nur hier kann wirklich eine spezialisierte Behandlung stattfinden.

Ob eine Behandlung in Freiburg vor 20 Jahren so und in Heidelberg vor 17 Jahren so war, sagt über die Kompetenz einzelner spezialisierter Ärzte heute, hier und jetzt für die Betroffenen eigentlich gar nichts aus.

M.E. gibt es durchaus objektive Kriterien, wonach auch die Betroffenen ärztliche Kompetenzen beurteilen und erfragen können. Feste Ansprechpartner in einer Spezialsprechstunde, klinische Studien über Komplikationsraten, wissenschaftliche Arbeiten zur Thematik (z.B. bei Dr. Aschoff auf der Seite der Uni Heidelberg nachlesbar) und auch ausführliche Informationen über die Erkrankung über direkte Gespräche sind sicherlich einige davon. Oft ist es auch sinnvoll sich zum Vergleich einfach mal eine 2. Meinung einzuholen. Erst dann läßt sich oft ein qualitativer Unterschied in der Behandlung feststellen.

Grundsätzlich ist aber leider Fakt, dass es bisher sehr wenige Ansprechpartner in spezialisierten HC-Ambulanzen gibt. Ich kann nur für die Betroffenen hoffen, dass sich durch solche Aktivitäten wie z.B. die HC-AG, dies in Zukunft ändern wird. Bis es soweit ist, werden aber viele Betroffene, die sicher sein wollen, fachlich kompetent behandelt zu werden, oft viele Hundert Kilometer in die "nächstgelegene" Klinik fahren müssen.

Sonja


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Dieser Artikel kommt von: Die Welt der Medizin und des Hydrocephalus

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