Autor anonymous
Datum 27.07.2003 07:35
Beiträge: Ein Beitrag aus dem ASbH-Gästebuch:

hallo Miteinander,
mit reichlicher Verspätung möchte ich gleichfalls zu der Thematik meinen Beitrag beisteuern.

Ich habe mir zuvor andächtig und teilweise mehrfach die Einträge der Vorposter/innen durchgelsen gehabt; ich kann den Unmut, die Unzufriedenheit und Verärgerung vieler von euch als selbst Betroffene sehr wohl nachvollziehen. Möchte aber relativ unemotinal und sachlich auf die bevorstehenden Reformstrukturen eingehen:

Gesundheits-reform = Definition: verbessernde Umgestaltung, planmässige Neugestaltung!

Streng genommen wird da nichts "reformiert", sondern etwas schrittweise abgeschafft. Gemeint ist das solidarische Prinzip.

In Zukunft darf sich lediglich der optimal behandelt wähnen, der es sich finanziell leisten kann. In Bezug auf "optimal" ist das zwar bereits seit geraumer Zeit der Fall, jedoch wird sich dies in Kürze noch wesentlich verschärfen.

Aber wen interessiert's ? Die unmittelbar betroffenen haben keine Lobby, und stellen in so fern die ideale "Beute" für die Sparpläne von Politikern jeder Couleur.

Dieses sehr durchschaubare Vorgehen beschränkt sich übrigens keinesfalls auf das Gesundheitswesen. Das Schema ist hierbei immer das Gleiche:

Man verspreche der "Allgemeinheit" einen Vorteil oder diskriminiere die zu schröpfende Minderheit. Wenn das nicht "zieht", so kann man immer noch (standort-)nationale Gründe anführen. Und wenn es all den "Krankfeierern", "Sozialschmarotzern" und ähnlichen "Volksschädlingen" (das Wort wird erstaunlicherweise seitens heutiger Politiker gemieden, vermutlich wurde dieser Begriff vor 60 Jahren bereits überstrapaziert)"an den Kragen" geht, ist das doch höchst wünschenswert, oder ?

Dumm ist nur dass sich ohne Vorurteile gar nicht differenzieren lässt, wer "schmarotzt" und wer nicht (im Zweifelsfall schmarotzt allerdings JEDER Berufspolitiker).

Die Weitsicht oder gar die Erkenntnis dass gerade in unserer Gesellschaft jeder (!) sich binnen kürzester Zeit zu den Betroffenen zählen könnte, fehlt leider vollends.

Fälle, in welchen jemand auf Grund schwerer Erkrankung/Behinderung (heutzutage verliert man übrigens auch schonmal durchaus durch leichtere Erkrankungen seinen Job, ein Weg findet sich für den AG immer..) seinen Arbeitsplatz verliert und das (un-) soziale System in aller Realität zu spüren bekommt;- Nein, das passiert immer nur "den anderen".

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In Anbetracht dessen möchte ich daran erinnern, daß "unser" Herr Kanzler sich ja schon vor der Wahl als der "Genosse der Bosse disqualifiziert hat"
und darum zitiere ich nur den kleinen Satz: "Nur die allerdümmsten Kälber, wählen iheren Metzger selber..."


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Dieser Artikel kommt von: Die Welt der Medizin und des Hydrocephalus

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