Autor hasekami
Datum 21.07.2004 15:15
Beiträge: Hallo,

meine Tochter ist 7 Jahre alt und in der 1. Klasse. Sie hat den VP-Shunt seit ihrem 4. Lebensmonat. Wir haben von Anfang an im Rahmen der Frühforderung Krankengymnastik und Ergotheapie, später Mototherapie gemacht. Auch war sie zwei Jahre lang im Ballett, was die Neurologen in Würzburg sehr begrüßt haben und sie leider nicht mehr weitermachte, weil ihre Freundin aufgehört hat.

Nachdem ich nach der Einschulung die Klassenlehrerin über den Shunt aufgekärt habe, gab sie dies an die Rektorin und schießlich an das Schulamt weiter. Diese wollten dann von mir ein Attest des Neurologen, dass Saskia am Schulsport überhaupt teilnehmen darf, da sie das Risiko fürchteten. Die Klinik in Würzburg hat mir dann schriftlich ein Attest geschickt, dass aussagt, dass Schulsport möglich und wünschenswert ist. Lediglich Sportarten mit raschen, ruckartigen Bewegungen (Schläge bei Kampfsportarten, Ballspiele mit starkem Körpereinsatz) sollten gemieden werden. Außerdem sollte ihr erlaubt werden, Übungen bei denen sie sich aufgrund des Shunts unwohl fühlt auszulassen.

Meine Tochter macht begeistert bei allem mit und ist mittlerweile auch in einem örtlichen Turnverein, in dem allgemeines Mädchenturnen ähnlich dem Schulsport angeboten wird. ich würde mich hüten ihr das zu verbieten. Im Gegenteil für ihre motorischen Fähigkeiten, die leider immer etwas hinterherhinken, gibt es in meinen Augen nichts Besseres. Mit entsprechenden Schutzmaßnahmen darf sie zuhause auch Rollschuhe und Fahrrad fahren (was leider noch nicht ganz klappt, da sie aufgrund der motorischen Einschränkung Gleichgewichtsprobleme hat). Aber auch das werden wir noch schaffen. Bis jetzt hat sie immer alles hingekriegt, wenn auch meistens etwas später als andere Kinder.

Ich halte nichts davon, Kinder die durch was auch immer beeinträchtigt sind in Watte zu packen. Natürlich müsen gegebenenfalls entsprechende Schutzmaßnahmen getroffen werden und es muß mit den Ärzten abgesprochen sein, aber ansonsten soll sie alles tun, was sie möchte.

Gruß
Karin



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Dieser Artikel kommt von: Die Welt der Medizin und des Hydrocephalus

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