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     Hydrocephalus
     HC geheim halten?

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Autor Druckerfreundliche DarstellungHC geheim halten?
anonymous
Unregistrierter Benutzer
Geschrieben: 08.09.2003 15:03

Liebe Sonja,

danke für den Tip mit dem Buch, es hört sich sehr interessant an. Mit 38 Euro ist es zwar leider auch nicht gerade billig, aber ich denke trotzdem, dass ich es mir kaufen werde.

Grüße,
Dein Stefan


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anonymous
Unregistrierter Benutzer
Geschrieben: 09.09.2003 14:33

Hallo Stefan,

leider hängt der hohe Preis mit der sehr kleinen Auflage zusammen. Ohne Sponsoring von der Firma Miethke wäre es sogar noch teurer geworden.

Das Thema ist eben zu speziell. Trotzdem hoffe ich, dass der eine oder andere das Geld investieren wird und den Inhalt publik macht. Letztlich wäre es wichtig, mit diesem Buch viele zum Nachdenken anzuregen, damit sich vielleicht etwas bewegt.

LG
Sonja


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anonymous
Unregistrierter Benutzer
Geschrieben: 13.09.2003 19:48

Hallo Stefan und Sonja!
Das Buch von Sonja kann ich nur wärmstens empfehlen. Die Chance, dass das Buch von "alten Hasen" in der Medizin gelesen wird, halte ich zwar für gering, aber man soll die Hoffnung nicht aufgeben. Ich begrüße es aber auf jeden Fall, wenn Jungmediziner das Buch lesen. Vielleicht wächst auf diese Weise eine neue Generation Ärzte heran, die vielleicht flexibler auf die Problematik eingehen.
ZUm Thema "HC geheim halten": Also ich würde grundsätzlich nicht von Anfang an den HC an die große Glocke hängen. Wobei ich die Reaktionen teilweise wirklich lustig finde: Mir ist es schon passiert, dass ich dem Betrachter direkt ansehen konnte, dass er den großen Kopf sucht.

Viele Grüße

Laura-Marleen


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manuela
Moderators
Wohnort: Münster


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ICQ
Geschrieben: 13.09.2003 23:52

Hallo Laura-Marleen,

ich denke schon, dass das Buch "Störung des Gehirnwasserkreislauf - Leben mit Hydrocephalus" schon von Neurochirurgen bzw anderen Ärzten auch wie du so schön sagst von den "alten Hasen" gelesen wird. Bei einigen Ärzten wird (hoffentlich) auch ein gewisses Umdenken, was den HC betrifft, geben.

Welche Erfahrungen hast du denn bisher gemacht? Da du geschreibst,

Zitat:
Mir ist es schon passiert, dass ich dem Betrachter direkt ansehen konnte, dass er den großen Kopf sucht.








Liebe Grüße
Manuela

Indem die Natur den Menschen zuließ, hat sie viel mehr als einen Rechenfehler
begangen: Ein Attentat auf sich selbst.



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anonymous
Unregistrierter Benutzer
Geschrieben: 14.09.2003 08:12

Hallo Laura-Marleen,

es freut mich, dasss das Buch Euch gefällt. Einigen "alten Hasen" habe ich ein Exemplar geschickt, denn ich hatte einige vom Verlag zur Verfügung gestellt bekommen. Ob sie es gelesen haben, weiß ich natürlich nicht. Der eine oder andere wird aber sicherlich doch reingeschaut haben. Von einigen habe ich sogar sehr positive Reaktionen erhalten, was mich natürlich sehr gefreut hat.

Letztlich hoffe ich aber, dass das Buch vor allen Dingen über die Betroffenen selbst an die Ärzte herangetragen werden.

LG

Sonja


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anonymous
Unregistrierter Benutzer
Geschrieben: 14.09.2003 11:52

Ihr Lieben,

na ja, ich glaube schon, dass einige alte Hasen auch daran interessiert wären, ein solches Buch zu lesen, die Frage ist nur, wann? Wegen meiner eigenen Erfahrungen beim "Blick hinter die Kulissen" weiss ich, dass Arbeitszeiten von 60-70 Stunden bei Klinikärzten ganz normal sind. Mir ist es schon passiert, dass einem Neurochirurgen im Gespräch mit mir immer wieder langsam die Augen zugeklappt sind, weil er so übermüdet war. Und es sind ja nicht nur die langen Arbeitszeiten, sondern dazu kommt noch, dass es ein extrem verantwortungsvoller und stressbeladener Job ist. Und das ist wirklich kein hohles Gejammer eines Berufstandes, sondern einfach die Wahrheit. Warum Ärzte das alles mit sich machen lassen, frage ich mich machmal immer noch.
Dass sich die Neurochirurgen in ihrer sehr knappen Freizeit lieber mit anderen Dingen als schon wieder mit Krankheitsgeschichten beschäftigen ist durchaus verständlich, und daraus sollte man niemandem einen Vorwurf machen.
Dennoch könnte ich mir schon vorstellen, dass der eine oder andere es in den Ferien oder kapitelweise liest, und das ist ja auch schon ein großer Erfolg.

Übrigens habe ich mir das Buch schon bestellt und bin jetzt ganz gespannt darauf, ob es die Investition auch wert war. Als Student hat man ja zum Glück noch die Zeit, um Bücher zu lesen.

An Laura-Marleen:
Ob eine neue Generation von Ärzten heranwächst, ist eine interessante Frage. Meine Meinung dazu ist, dass ich es zum Teil schon glaube. Denn als ich anfing zu studieren, redete alles über eine "Ärzteschwemme" (hohe Arbeitslosigkeit unter Ärzten) und miserable Arbeitsbedingungen. "Meiner" Generation war auch klar, dass man (im Gegensatz zu früher) auch nicht unbedingt reich in diesem Beruf wird.

Damit will ich sagen, dass meine Generation sich wahrscheinlich aus etwas anderen Motiven als Früher zu diesem Studium entschlossen hat. Man sollte aber nie alle in einen Topf werfen, letztlich ist es auch ein ganz normaler Dienstleistungsberuf und die Menschen, die ihn ausüben, sind ganz unterschiedlich.

Mich würde es auch sehr interessieren, was Manuela Dich gefragt hat, wegen Deiner Erfahrungen im Umgang mit HC und anderen Leuten. Eigentlich war das ja auch unser Thema.

Grüße,
Euer Stefan


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anonymous
Unregistrierter Benutzer
Geschrieben: 14.09.2003 12:52

Hallo Stefan,

die Arbeitszeiten sind sicherlich ein Grund dafür, dass sich Ärzte vielleicht nicht auch noch in ihrer Freizeit mit dem Thema beschäftigen wollen. Auf der anderen Seite lesen viele Ärzte sicherlich zwangsläufig viel Fachliteratur und veröffentlichen auch selbst eine Menge, um ihr Fachwissen bei Kollegen publik zu machen. Da wäre es dann schon schön, wenn ein solches Büchlein noch Platz hätte.

Letztlich bleibt zu hoffen, dass sich durch das aktuelle Urteil für Ärzte bald etwas ändern wird in Punkto Arbeitszeiten. Letztlich tragen auch die Patienten ein nicht unerhebliches Risiko, wenn ihrem Operateur am OP-Tisch die Augen zufallen.

Ansonsten fände ich es sehr wichtig, wenn sich Ärzte auch mit den Auswirkungen von solchen Erkranungen im Alltag auseinandersetzen, denn sonst würde es nur auf die isolierte Behandlung eines "technischen Defektes" hinauslaufen und nicht mehr um den Menschen der eben mit einer Erkrankung lebt. Ich denke, dass ein solcher Umgang auch mit der gebotenen Distanz für beide Seiten möglich wäre, damit sich der Patient nicht manchmal wie ein zu reparierender Gegenstand vorkommt.

Wenn Du in Deinem Studium noch etwas Zeit findest, dann möchte ich Dich noch auf einen interessanten Titel hinweisen. Es heißt "Patientenkonferenz" von Thomas Gordon und ist im HOffmann und Campe Verlag erschienen. ISBN 3-455-11196-3 Es befaßt sich mit der Beziehung zwischen Arzt und Patient und zeigt ein "Beziehungsmodell" auf, welches für beide Seiten Vorteile hätte und gesünder wäre. Das Grundkonzept geht auf Carl Rogers zurück. (Ist Dir vielleicht eher ein Begriff.) Das Buch ist aufgrund einer größeren Auflage auch nicht so teuer.

Darf ich fragen, an welcher Uni Du studierst und in welchem Semester Du bist? Willst Du später in den Bereich Neurochirurgie gehen?

LG
Sonja


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anonymous
Unregistrierter Benutzer
Geschrieben: 14.09.2003 13:35

Hallo Ihr!
Tja, wo fange ich jetzt am besten an? Ihr habt so viele interessante Thesen in den Raum gestellt, dass es echt schwer ist.
Vielleicht erst mal zu den Arbeitszeiten: So wie Stefan den Arztberuf beschreibt habe ich ihn auch schon vom Krankenhausbett aus erlebt. Im Grunde sind solche Arbeitszeiten eine Schweinerei (vorrangig für den Arzt). Von da her begrüße ich den aktuellen Beschluss, dass Bereitschaftsdienste ab sofort als Arbeitszeit zählen sollen. Allerdings ist mir nicht ganz klar, wie sich das halten soll, weil damit ja automatisch neues Personal eingestellt werden muss, das man ja auch irgendwie bezahlen muss. Jetzt gibt es also meines Erachtens 3 Möglichkeiten: 1. Die Kassenbeiträge steigen ins Unermessliche, 2. Ärzte müssen mit Gehaltskürzungen leben und 3. es gibt wegen Personalmangels endlose Wartelisten. Also, ich bin echt gespannt, wie sich der Beschluss durchsetzen soll.

Zum Umgang mit HC:
Bei mir wussten in der Grundschulzeit nur die Klassenlehrer Bescheid, was die ersten beiden Jahre dank einer äußerst positiv eingestellten Lehrkraft auch von Lehrerseite unproblematisch war. Im Gegenteil, diese Lehrkraft hat meine Mutter immer wieder ermutigt.
Am Gymnasium gab es auch keine Probleme. Dort wussten nur der Klassleiter sowie Sport-und einzelne ausgewählte Fachlehrer von meinem HC und der Halbseitenlähmung, weil ich für manche Sachen einfach länger brauche. Die Resonanz der Lehrer war durchwegs positiv. Alle waren beeindruckt, was ich erreicht habe. Mit den Klassenkameraden gab es die größeren Probleme. Im Sport war ich grundsätzlich die Letzte, die übrig blieb. Die Mädchen eussten zwar von Anfang an von meinem Handicap, da ich ja nach einem anderen Maßstab bewertet wurde. Wobei ich im Nachhinein glaube, dass dieses Wissen nicht besonders hilfreich war. Als ungünstig auf die Situation in der Klasse hat sich auch erwießen, dass ich in der Fünften meine Behinderung nicht mehr wegschieben konnte, da im Sport zu viele Schwierigkeiten auftauchten, die mir immer wieder meine Grenzen zeigten. Insofern war ich sowieso schon zusehends unsicherer, dazu kamen Ausgrenzungsaktionen meiner Mitschülerinnen, so dass ich ziemlich schnell eine Außenseiterrolle innehatte. Erst in derAchten gab es dann so etwas wie Solidarität mit mir, was hauptsächlich daran lag, dass fast die ganze Gruppe mit der damaligen Sportlehrerin ein Problem hatte. Diese Solidarität ging jedoch hauptsächlich von der Parallelklasse aus. Alles in allem haben die ersten vier Jahre Gymnasium dazu geführt, dass aus einem einst selbstbewussten Mädchen eine Person wurde, die sich fast für ihre Existenz schämte.
Inzwischen nach gut drei Jahren Therapie versuche ich, so offen wie möglich mit meinem Handicap umzugehen, wobei ich nur ausgewählten Leuten Näheres erzähle. Als ich zum Beispiel wegen langanhaltender Ventilprobleme die 13.Klasse wiederholen musste, habe ich erst mal nur gesagt, dass ich lange krank war. Kamen dann Rückfragen, bin ich näher darauf eingegangen. Da kamen dann teilweise Meinungen wie "Ich dachte immer, solche Kinder kriegen mit 2 ein Ventil eingesetzt und dann sind sie gesund." In der Jahrgangsstufe in der ich vorher war, haben sich die wenigsten dafür interessiert. Gerade mal vier Leute haben sich regelmäßig gemeldet und sich nach mir erkundigt. Drei davon sind extra mit dem Zug von Augsburg nach München gefahren, um mich im Krankenhaus zu besuchen (Jungs wohlgemerkt!). Da kam dann unter anderem die Frage, wie lebensbedrohlich das Krankheitsbild eigentlich ist - eine Frage, über die ich nie vorher nachgedacht habe, die mir aber gezeigt hat, dass es durchaus Leute gibt, die mitdenken. Also, es gab auch durchaus positive Reaktionen auf mich mit der Behinderung, die mir teilweise wieder das Vertrauen in meine Mitmenschen zurückgaben. Heute würde ich auch den Teufel tun, mich dafür zu entschuldigen, dass die Manschaft, mit der ich bspw. Volleyball spiele, verlohren hat. Immerhin gibts da noch andere, die zum Verlieren beitragen. Man muss sich wirklich nicht noch zusätzlich selbst erniedrigen.
Ich hoffe, damit ist die Frage teilweise beantwortet.

Schönen Sonntag noch!

Laura-Marleen


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anonymous
Unregistrierter Benutzer
Geschrieben: 14.09.2003 16:00

Hallo Laura-Marleen,

irgendwie ist es wohl doch noch nicht normal "anders" zu sein. Schade eigentlich, dass es offensichtlich doch noch viel zu viele Menschen gibt, die darin keine Chance sehen.

Letztlich liegt es wohl zu großen Teilen an uns, was wir daraus machen - auch wenn das oft viel Energie kostet.

Darf ich fragen, wie alt Du bist und was Du beruflich machst? Hattest Du vorher auch schon mal Kontakt zu anderen Betroffenen?

LG

Sonja


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anonymous
Unregistrierter Benutzer
Geschrieben: 14.09.2003 22:32

Hallo Sonja!
Inzwischen bin ich 21 und hab gerade das Abitur gemacht. Ab Oktober werde ich Lehramt Sonderschule studieren.
Zu Betroffenen habe ich teilweise telefonisch, teils übers Internet und über Stammtische Kontakt. Leider gibt es im Raum Augsburg nur einen Elternstammtisch, sodass ich, wenn ich den Austausch mit Erwachsenen haben möchte bis nach München fahren muss. Da ich ab Oktober aber sowieso den ganzen Tag dort bin, ist das dann auch nicht mehr so lästig.
Hast du Kontakt zu Betroffenen?

Viele Grüße

Laura-Marleen


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